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Ford Taunus P3 – schlicht, robust und kultig

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So kultig, dass er auch Karussels schmückt (© Thomas Brugger - Fotolia.com)

So kultig, dass er auch Karussels schmückt (© Thomas Brugger - Fotolia.com)

Er ist immer noch ein wahrer Hingucker: der Ford Taunus P3. Anders als sein Vorgänger, kam er ohne viel Chrom und die Heckflossen aus. Der P3 läutete eine neue Ära ein und so wurde er zum Maß der Mittelklasse seiner Zeit. Doch gemessen am heutigen Standard ist er dann doch nur ein Oldtimer unter vielen – wenn auch einer der kultigsten.

Der Umbruch 1960 

Die sechziger Jahre waren durchaus sehr aufregend und konfliktreich. Doch ganz unaufgeregt, stellte Ford 1960 den Taunus P3 vor, der schnell den Beinamen “Badewanne erhielt.

Während sein Vorgänger der P2 noch überall mit ausladenden Teilen geschmückt war und spöttisch “Barocktaunus” genannt wurde, war der P3 nahezu das Gegenteil.

Er bestach durch klare Linien und glatte Seitenflächen. Alles am P3 folgte der neuen Linientreue. So wurde er Sinnbild einer neuen Schlichtheit.

Mit seinen 40 kW (55 PS) und dem Vierzylindermotor erreichte er stolze 136 km/h die Stunde. Doch es ist fraglich, ob es das Ziel gewesen ist, mit Höchsttempo über die Straßen zu brettern. Bei einem stolzen Gewicht von 940 Kilo wäre der Motor, bei solch einer Dauerbelastung, wohl schnell in die Knie gegangen. Der Taunus war dennoch äußerst robust.

Wer die Möglichkeit besitzt, dieses Kult-Auto zu fahren, wird zustimmen, dass man am Lenkrad zu kämpfen hat. Schließlich ist man heutzutage Servolenkung gewohnt. Zudem sorgt die Starrachse des Fords für bescheidenen Fahrtkomfort.

Schlichtheit in vielen Variationen

Auch der Innenraum wirkt eher bescheiden. Doch aufgrund dieser Schlichtheit und den großen Glasflächen wirkt der Taunus, selbst für heutige Verhältnisse, sehr geräumig. Nur das nötigste wird verbaut: Tasten für Wischer, Licht und Zigarettenanzünder. Zudem fehlten die Sicherheitsgurte, die erst später Pflicht wurden. Auch nach einem Schaltstock, zwischen den Sitzen, fehlt jede Spur. Geschaltet wurde per Hebel am Lenkrad. Auch wenn das gepolsterte Armaturenbrett etwas überflüssig erscheint, so ist der Innenraum des Taunus ebenso schlicht und elegant, wie die Karosserie. Alles ist da, wo es hingehört und kein Detail ist zu viel.

Der damalige Preis für das Einstiegsmodell 17M P3 betrug weniger als 6700 Mark. Somit war diese zweitürige Limousine der “Traumwagen des Mittelstands”. Zwischen 1960 und 1964 wurden fast 670 000 Stück des P3 produziert. Die sehr gut erhaltenen Exemplare, die heute noch fahrtauglich sind, werden für 12 400 Euro angeboten.

Dabei trifft man auf viele Variationen des Taunus. Denn es gab den P3 als Zweitürer, Viertürer, Kombi und TS-Version; es standen drei Motoren- und zwei Getriebevarianten zur Auswahl und es gab ihn in zwölf Grundfarben.


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